"Es ist nun der Herbst gekommen" sprach Joseph von Eichendorff
Es ist nun der Herbst gekommen,
Hat das schöne Sommerkleid
Von den Feldern weggenommen
Und die Blätter ausgestreut,
Vor dem bösen Winterwinde
Deckt er warm und sachte zu
Mit dem bunten Laub die Gründe,
Die schon müde gehn zur Ruh.
Durch die Felder sieht man fahren
Eine wunderschöne Frau,
Und von ihren langen Haaren
Goldne Fäden auf der Au
Spinnet sie und singt im Gehen:
Eia, meine Blümelein,
Nicht nach andern immer sehen,
Eia, schlafet, schlafet ein.
Und die Vöglein hoch in Lüften
Über blaue Berg und Seen
Ziehn zur Ferne nach den Klüften,
Wo die hohen Zedern stehn,
Wo mit ihren goldnen Schwingen
Auf des Benedeiten Gruft
Engel Hosianna singen
Nächtens durch die stille Luft.
Der Sommer ist nun offiziell vorbei und wir haben dieses Jahr, wie letztes Jahr einen warmen Herbst.
Das Schöne am Tagebuch/Kalender/Journal schreiben ist, dass man immer wieder darin blättern kann und das letzte Jahr Revue passieren lassen kann. Letztes Jahr um diese Zeit habe ich kleine Igel gefunden, die mich nur wenig später wieder besucht haben. (Bild vom kleinen Igel in meiner Hand)
Ich habe in meinem Kalender diverse Nähprojekte in meinem Kalender entdeckt, die leider aufgrund einer sehr intensiven Lernphase liegen bleiben mussten. Nun freue ich mich auf neu gewonnene Freizeit und Zeit für Familie, Freunde und Hobbys.
Mit dem Oktober ist das Leben vom Garten in die Küche einzogen. Ich habe viel gebacken und Suppen für die kalten Abende eingefroren.
Die Kräuter sind geerntet und die Kapuzinerkresse wurde auch schon zu Kräuterbutter verarbeitet.
Hier liegen diverse Schnittmuster auf meinem Nähtisch und gestern war der holländische Stoffmarkt in Stuttgart. Da musste ich natürlich hin! Ich habe meinen Autopiloten auf „Mantelstoffe“ eingestellt und ergatterte zwei wunderschöne aus 100 % Wolle. Walkloden und gewebter Stoff aus Lammwolle. Was den Mantel angeht, so habe ich schon Übung. Es sollte schnell gehen. Der rote Mantel soll das cremefarbene Futter bekommen, bei dem Silberfarbenen bin ich mir noch nicht sicher.
Außerdem habe ich mich dieses Mal auch beim Leder bedient. Der Verkäufer freute sich, als er hörte, dass ich das ganze Stück haben möchte und er es nicht zerschneiden musste. Ich habe vor, daraus einen Rock zu machen. Der Schnitt muss aus vielen Einzelteilen bestehen, fürchte ich. Echtes Leder habe ich noch nie genäht und ich bin sehr gespannt, wie das ausgeht.
Danach habe ich noch einen Schlenker in die Markthalle gemacht. Das ist für mich der schönste Ort in Stuttgart. Ein echtes Sinneserlebnis. Es duftet sehr dezent nach Blumen, Käse, Frischem Brot und Gemüse. Die Menschen stehen hin und her gerissen vor den Eclairs und Macarons, probieren sich durch Käse und überlegen, welches Brot am besten zur zuvor gekauften Antipastiauswahl passt. Mit dem Metzger wird über das Abendessen beraten, was harmoniert mit den Artischocken? Und ich kaufe seit Langem mal wieder handgemachtes Halva mit Schokolade und nehme erwartungsvoll Apfelkuchengewürz, Lebkuchengewürz und Bruchetta vom Gewürzladen mit. Mit insgesamt 6 Meter Wollstoff, Wildleder, einem hübschen Notizbuch vom Buchladen und 5 Boskopäpfel vom Stand nahe vom Ausgang geht es zurück zum Auto und nach Hause.
Hier haben noch zwei einen erfolgreichen Beutezug hinter sich (Siehe Tüte auf dem Hocker mit der Aufschrift "Holländischer Stoffmarkt")